„Ich suche Gott und die Seele!“ Hl. Augustinus

Eine Weile des Nachdenkens! Immer gibt es Ruhepunkte für die Menschen trotz aller Arbeit und Hast des Tages. Oasen der Menschenseele zur Erquickung im heißen Sand der Lebenswüste. Es ist eine große Weisheit in der Tagesordnung religiöser Orden, der Seele solche Momente im Tage zu verschaffen, wo der Geist sich erheben kann und die frei aufatmet. Stillschweigen, Betrachtung, Besuchung des Allerheiligsten sind täglich wiederkehrende Momente des Nachdenkens über die Würde der Seele. Eine Weile des Nachdenkens über Ziel und Ende des Menschen. Momente des Nachdenkens über Mittel und Wege zu Gott, unserem Ursprung, der Quelle allen Lichtes und der Wärme. Da brauche ich keine Brücke, um zum Ewigen zu gelangen, ich fühle deutlich die gewaltige Gottesnähe. Ich brauche keine Vermittlung, ich denke selbst:
Seele zu Gott, Herz zu Herz. Ich brauche keine Welt, ich bin erfüllt von Gottes Willen. Ich brauche keine Menschen, denn ich trinke Unsterblichkeit.

Tagesheilige:

  • Die heiligen Apostel Philippus und Jakobus.
    Philippus aus Bethsaida war einer der zwölf Apostel und einer der ersten, die vom Herrn berufen wurden. Nach der Herabkunft des Heiligen Geistes fiel es ihm zu, den Skythen die Frohbotschaft zu verkünden, und er bekehrte dort fast das ganze Volk zum Glauben an Christus. Schließlich wurde er zu Hierapolis in Phrygien um des Namen Christi willen gesteinigt und gekreuzigt. Sein Leib wurde dort von den Christen begraben und später nach Rom gebracht, wo er in der Basilika der Zwölf Apostel zusammen mit dem Apostel Jakobus beigesetzt wurde.
    Jakobus, der Bruder des Herrn, genannt „der Gerechte“, hat sich von Jugend an von Wein und berauschendem Getränk enthalten und nie Fleisch gegessen. Nie hat er sein Haar geschnitten, und mit Bad und Salböl hatte er nie etwas zu tun. Er allein durfte das Allerheiligste betreten. Er trug ein Gewand aus Linnen. Infolge seines unablässigen Betens war die Haut an seinen Knien hart wie Kamelhaut. Nach der Himmelfahrt Christi wählten ihn die Apostel zum Bischof von Jerusalem. Ihm ließ der Apostelfürst melden, er sei von einem Engel aus dem Kerker herausgeführt worden. So groß aber war die Heiligkeit des Jakobus, dass die Menschen ihn umdrängten, um den Saum seines Gewandes zu berühren. Nachdem er dreißig Jahre lang in Heiligkeit die Gemeinde geleitet und freimütig Christus als den Sohn Gottes verkündet hatte, wurde er mit 96 Jahren gesteinigt. Dann schleppte man ihn auf die höchste Zinne des Tempels und stürzte ihn in die Tiefe. Als er mit gebrochenen Gliedern halbtot dalag, erhob er seine Hände zum Himmel und bat Gott um das Heil seiner Verfolger mit den Worten: Herr, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun. Und während er betete, zerschmetterte man ihm mit einer Keule das Haupt.

Nachfolge Christi, 3.B. 5.K.: „Die Liebe trägt Schweres ohne Beschwerde!“

„Ich suche Gott und die Seele!“
(Hl. Augustinus)