„Deine Seele wird ein Schwert durchdringen!“ Lk 2, 55

Maria duldet still.
Von jenem Tage an, da der heilige Greis Simeon ihr vorhersagte, dass „ein Schwert ihre Seele durchdringen würde“, warf der große Opferakt von Golgotha seine Schatten auf ihre Seele und versenkte sie in tiefes Leid.
„Wenn die Schmerzen der Seele unvergleichlich größer sind als die des Körpers“ und wenn die Liebe das Maß der Leiden ist, welche Schmerzen mussten dann nicht ihre Seele durchfluten, als sie sah, wie ihr göttliches Kind in einer solchen Armut zur Welt kam und schon bald von König Herodes verfolgt wurde, als sie nach Ägypten fliehen und sich jahrelang in einem Lande aufhalten musste, wo sie rings von Götzendienern und Götzentempeln umgeben war. Wie litt sie innerlich so schwer, als sie ihren zwölfjährigen Jesus verlor und drei Tage lang nach ihm suchen musste! Und als er seine apostolischen Wanderungen machte, beständig die Zielscheibe des Hasses der Pharisäer war, die ihn als Volksverführer brandmarkten, ihn einen vom Teufel Besessenen nannten, als einen Gesetzesverächter verschrien, sogar Mordanschläge gegen ihn schmiedeten, wie duldete und litt sie da mit ihm!
Aber was musste sie nicht alles leiden in den düsteren Schmerzenstagen der großen Passion! „O Jungfrau“, ruft der hl. Bonaventura aus, „außer den Schmerzen deines Sohnes ist kein Schmerz gleich dem deinen! Seine Wunden, seine Schmach und seine Todesangst waren auch deine Wunden, deine Schmach und deine Todesangst. Du bist Märtyrerin geworden durch das Martyrium deines Sohnes, du wurdest verwundet durch seine Wunden, gekreuzigt durch seine Kreuzigung, dasselbe Schmerzensschwert hat euch beide durchbohrt.“

Und Maria – klagt nicht.

O Maria, meine Mutter, hilf mir, treu wie du deinem göttlichen Sohne bis zum Fuße des Kreuzes zu folgen, welches dir von Simeon gezeigt wurde.
Ein guter Rat ins Leben. „Bitte Gott vor allem um die Geduld; denn ohne Gebet ist diese große Gnade niemals zu erlangen. Bei Widerwärtigkeiten tue dir Gewalt an, um nicht in ungeduldige Worte oder Klagen auszubrechen. Wenn man dem Feuer den Zutritt zur Luft nimmt, erlischt es von selbst“. (Hl. Alfons von Liguori)

Tagesheilige:

  • Hl. Telesphorus, Papst und Märtyrer, Rom +136.
  • Hl. Mönch Simeon +459; derselbe verbrachte in Antiochia viele Jahre auf einer Säule stehend; daher erhielt er auch den Beinamen Stylites, Säulensteher; seine Lebensweise und sein Benehmen stehen beispiellos da. (Martyrologium)
  • Hl. Ämiliana (Emilia), Jungfrau, Rom 6. Jhdt. (Tante des hl. Gregor des Großen).

Nachfolge Christi: 3.B. 19.K.: „Was du leidest, ist wenig im Vergleich zu jenen, welche so vieles gelitten, so schwer versucht, so hart bedrängt, so vielfach geprüft und geübt worden sind!“

Was du leidest, ist wenig!