„Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!“ Lk 22,42

Gleichmut! Gleichmut gegen alles, ob Ehre oder Verachtung, ob Gesundheit oder Krankheit, Reichtum oder Armut, Angenehmes oder Unangenehmes – gleichviel, wenn nur Gottes Wille geschieht.
Noch mehr: Liebe zu dem, was am sichersten zur Demut führt, zu Geringschätzung, Verborgenheit, zu Leiden und Tod.
Dem Heiland folgen viele bis zu den Gethsemanestunden. Es gibt solche im Leben, wo uns eine Einsamkeit und Seelenangst überfällt, wo uns das Übel, dem wir entgegengehen, so riesengroß und unerträglich erscheint – das ist die Prüfungsstunde der Demut. Hier sagen: „Nicht mein Wille geschehe, sondern der deine“; hier aushalten, wenn man gebetet, hundertmal gefleht hat: „Lass ihn vorübergehen, den Kelch“, wenn unsere Seele in ihren Tiefen erschauert, wenn fieberhaft die Nerven zittern: „Ich kann es nicht mehr aushalten, o Gott, lass ihn vorübergehen!“ und er bleibt, er geht nicht vorüber; dann sagen: „Nicht mein Wille geschehe, sondern der deine“!

Das ist Demut, das ist Seelengröße!

„Es gibt keinen Stand, der nicht seine Verdrießlichkeiten, Leiden und Bitterkeiten mit sich bringt; das Mittel jedoch, um diese nicht zu empfinden, besteht darin, dass wir unseren Willen ganz aufgeben und uns ganz in die Hände der göttlichen Vorsehung übergeben.“ (Hl. Franz von Sales)

 

„Gott in allen Dingen finden lernen, ihn in allem lieben und alles in ihm! Zwischen den äußeren Arbeiten den Geist zu Gott erheben! Wer alles auf den Dienst Gottes richtet, für den ist alles Gebet!“ (Hl. Ignatius von Loyola)

Tagesheilige:

  • Johannes vor der Lat. Pforte, Apostel und Evangelist gest. um 100.
    Johannes, der Liebesjünger Jesu, war nach der Überlieferung bei der Christenverfol­gung des Domitian dem Willen und Bekenntnis nach Märtyrer, indem er, in Rom vor der Lateinischen Pforte in siedendes Öl geworfen, so Zeugnis für Christus ablegte; er blieb jedoch unverletzt; es war ihm ja vom Herrn vorausgesagt, dass er eines natürlichen Todes sterben werde. (Joh 21,22-23)
    Das heutige Fest feiert sein Martyrium. Ahmen wir auch den hl. Johannes in seiner Leidensbereitschaft für den Herrn nach und überlassen wir es dem lieben Gott, ob er uns aus der Trübsal erretten will oder nicht. Wir lesen heute zu Ehren des heiligen Evangelisten den Anfang des Johannesbriefes, (Joh 1,1-2, 6.) in dem sich am schönsten seine innerste Seele erschließt.

Nachfolge Christi, LB. 25.K.: „Es gibt kein besseres Heilmittel als Geduld und Verleug­nung seiner selbst und Ergebung in den Willen Gottes!“

Leiden mit Freuden!