„Bleibet in meiner Liebe!“ Joh 15,9

Das Band der Liebe zu Gott!
Lieber Heiland, sei uns gegrüßt in deinen Erscheinungsfreuden! Jede Erscheinung, jedes Wort zeugt von unendlicher, zartester Liebe. Die Liebe trieb den Heiland zu seiner Mutter, der Gebenedeiten, die am Kreuzesstamme all seine Qualen mit erduldet hatte.
Liebe, erbarmende Liebe trieb ihn zum reuigen Petrus, zu Magdalena, zum zweifelnden Thomas und zu den übrigen zagenden, zitternden Aposteln.

Eine der ergreifendsten Szenen aber ist die Begegnung mit den zwei Jüngern nach Emmaus. Die Heilige Schrift erzählt uns (Lk 24, 13), wie der Heiland diesen beiden Jüngern sich zugesellte, sie teilnehmend anredete und durch seine Belehrung mit Trost erfüllte. Als sie dann dem Flecken Emmaus sich näherten, da war es den beiden Jüngern undenkbar, dass ein so teilnehmender Freund sie verlassen könnte. Sie baten ihn innig: „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden.“ Und der Herr blieb bei ihnen, bis ihre Augen ihn erkannten und ihr Herz von himmlischer Seligkeit erfüllt wurde.

Je älter man wird, Geliebte im Herrn, desto tiefer wird man gerade von dieser Erscheinung des Herrn ergriffen. „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden!“ Das spricht man mit ganz anderen Gefühlen, wenn es in unserem irdischen Leben Abend zu werden beginnt. – Wenn die Sonne des irdischen Lebens sich neigt, wenn alles Irdische seinen Glanz und Reiz verliert, wenn fast alle Freunde der vergangenen Jahrzehnte schon zur Ruhe gegangen sind, heimgerufen von Gott, und der eigene Körper müde zu werden beginnt: ja dann blickt man ganz anders als in jungen Jahren auf zu Gott und spricht: „Herr, bleibe bei uns, denn es will Abend werden!“ Es ist dann, als ob Gottes Hand in weiser Absicht alle die irdischen Bande eines nach dem anderen lösen wolle, damit die Seele nur noch ein einziges Band fühle, das Band der Liebe zu Gott.

„Siegen kann nur die Wahrheit und der Sieg der Wahrheit ist die Liebe.“ (Hl. Augustinus)

Tagesheilige:

  • Tibertius von Rom, Märtyrer, + zw. 180 und 230 in Rom
  • Hl. Lidwina, Jungfrau, Mystikerin, +1433 (war 38 Jahre krank).

„Sei niemals mutlos, Seele!
Schwinge Dich auf zu deinem Gott
und dringe mit jedem Gott bekannten Schmerz
voll Glauben an sein Vaterherz!“ (Hl. Lidwina)

Nachfolge Christi, 2.B. 7.K.: „Wenn du in allem Jesus suchst, wirst du Jesus sicherlich finden!“

Jesus ich hab Dich lieb, ich will Dir Freude machen.