Unsere Seele.
In uns lebt etwas unermesslich Hohes, ein Funke aus Gottes Geist, Leben von seinem Leben, die geistige, unsterbliche Seele. Diese Seele überragt ganze Sonnen und Wellen an Schönheit, Herrlichkeit und an ewigem Wert. Wunderbar groß ist ja unsere Gotteswelt, voll Reichtümer der Natur und voll von Werken göttlicher Allmacht. Aber diese ganze Pracht ist sich ihrer selbst nicht bewusst, nicht bewusst der Gotteskraft, die in ihr wirksam ward und ist.
Die Seele durchlebt, durchkämpft, durchleidet alles im kurzen oder langen Menschenleben. Indes wir älter werden, altert die Seele nicht. Während man abnimmt, schwächer und älter wird, bleibt sie allzeit jugendfrisch, unberührt vom Zeitengang. Der Körper ist ihre Harfe mit lebenden Saiten, den Fasern und Fibern, den tausend geheimnisvollen Zellen, gebaut wie ein wunderbares Orgelwerk, unter dessen Begleitung sie ihren Lobgesang der Gottesliebe Tag für Tag anstimmen soll.
Am letzten Meilenstein des Lebens wird die Harfe der Leiblichkeit zerschlagen. Aber die Seele, diese gottbegnadete Künstlerin, geht nicht zugrunde. In ihren Tiefen lebt das Bewusstsein ihrer ewigen Heimat, aus der sie stammt und der sie entgegengeht. Erst dort findet sie ihr ganzes Glück, die Heimat des Lichtes, aus der sie kommt und zu der sie hinaufzieht, an das Vaterherz Gottes, der sie schuf.
In unserer Seele muss Gott leben, und sie muss leben für Gott. Die Seele darf nicht um sich selbst kreisen, nicht um ihr kleines Ich als den Mittelpunkt, sondern um eine einzige Sonne nur, den hochherrlichen, unendlichen Gott. Wer in stillen Stunden das bedenkt, den zwingt es, die falschen Götter auf dem Hochaltar seiner Seele zu entthronen, den wahren Gott an ihre Stelle zu setzen und seine Herrschaft bis in die letzten Winkel der Seele dringen zu lassen. Er denkt an das ernste Wort, das ernsteste, das die Schrift enthält: „ Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber Schaden nimmt an seiner Seele?“
Leiden Christi. Jesus verspricht dem reumütigen Schacher das Paradies. – So wird Jesus auch dich Sünder aufnehmen, wenn du reumütig zu ihm zurückkehrst.
Tagesheilige:
- Hl. Isidor, Bischof von Sevilla und Kirchenlehrer, +636. Das achte Konzil von Toledo anno 650 stellte ihm das Zeugnis aus: „Der heilige Isidor ist die neueste Zierde der katholischen Kirche, der gelehrteste Mann des Jahrhunderts.“
Nachfolge Christi, 1.B. 25.K.: „Jetzt hast du dich nur kurze Zeit anzustrengen und dann wirst du große Ruhe, ja immerwährende Freude finden!“
Deine Seele!