„Gott ist die Liebe!“ Joh 4, 16

Gott ist die Liebe!
Das versteht man in der Kinderstube so gut wie auf der Hochschule. Es gibt Wesen, welche Liebe haben. Gott aber hat nicht nur Liebe. Er ist die Liebe. Die Liebe ist sein Wirken.
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Warum? Aus Liebe. Er wollte andere glücklich machen. In der Mitte der Zeiten hat Gott seinen ewigen Sohn als Heiland der Welt gesandt. Der Grund? Die Liebe. Christus wird nicht müde, in seiner Predigt Gottes Vaterschaft und Vaternamen zu verkünden. Gott ist die Liebe, die allumfassende, wohlwollende, menschenfreundliche, barmherzige, fürsorgende Liebe. Ziel und Zweck der ganzen Schöpfung ist der Himmel, der Ort unaussprechlicher, unermesslicher, ewiger Seligkeit der Kinder Gottes in der Anschauung und im Genüsse des Allerhöchsten.
Was folgt daraus? Wenn das innerste Wesen Gottes die Liebe ist, dann muss das innerste Wesen der Religion Liebe sein. Wie dein Gott, so deine Religion! Wer nicht liebt, weiß nicht, was Religion ist. Christentum ist ausstrahlende Liebe, himmelwärts strahlende Liebe des Menschen gegen Gott, erdwärts strahlende Liebe Gottes zu den Menschen, ringsum strahlende Liebe des Menschen zum Menschen. Jedermann hat so viel Religion, als er Liebe hat. Dabei dürfen wir uns aber über den Sinn dieser Liebe nicht täuschen. Wenn wir in der Kirche von der Liebe reden, so ist es etwas anderes, als was die Romane darunter verstehen, und sogar etwas anderes, als was die modernen Humanitätsapostel und Gemeinnützigkeitsredner meinen. Die Liebe ist uns eine theologische Tugend. Sie ist gottesdienstlich. Sie bezieht sich auf das höchste, liebenswürdigste Gut und die Quelle alles Guten. Ihr Gegenstand ist also Gott, nur Gott, weil alles andere nur insofern geliebt wird, als Gott es will, in ihm, durch ihn, wegen ihm.
Beim Christen hat das Wort Liebe immer einen ausgesprochen religiösen Charakter. Wir lieben nur Gott in allem und alles in Gott.

Tagesheilige:

  • Hl. Veronika von Jerusalem (6. Kreuzwegstation).
  • Hl. Hrabanus Maurus; Erzbischof von Mainz; + 856 in Winkel im Rheingau.
    Er sah seine Aufgabe darin, das klassische Wissen an seine Gegenwart weiterzugeben. Er verfasste die 22-bändige Enzyklopädie „De Universo – Über das Weltall“, sowie Unterrichtswerke für die Ausbildung des Klerus und gilt als Verfasser einer der bekanntesten Hymnen der abendländischen Liturgie „Veni creator spiritus – Komm Heiliger Geist“. 847 wurde er der fünfte Nachfolger des Bonifatius auf dem Bischofsstuhl von Mainz; dort blieb er wegen seiner Hilfsbereitschaft während einer großen Hungersnot in guter Erinnerung.
    Hrabanus war einer der ganz großen abendländischen Gelehrten, daher ist sein Ehrenname „Praeceptor Germaniae – Lehrer Germaniens“.
  • Hl. Josef v. Leonissa OCap. +1612.

Nachfolge Christi, 3.B. 6.K.: „Mein Sohn, du bist noch nicht stark und weise in der Liebe. Warum, o Herr? Weil du um eines kleinen Hindernisses wegen vom Begonnenen abstehst und allzu heftig nach Trost verlangst!“

Gott ist die Liebe!