Wegweisender Stern.
Weihnachten ist das Familienfest der Christenheit, Epiphanie das Weltfest der katholischen Kirche. Der Festgedanke ist nicht so sehr eine Szene aus der Kindheit Jesus als vielmehr die Erscheinung, d.h. das Offenbarwerden des Gottessohnes vor der Welt als König des Gottesreiches. Dieser Festgedanke wird durch drei Bilder aus dem Leben des Herrn illustriert: die Anbetung der Weisen, die Taufe Jesu und das erste Wunder bei der Hochzeit zu Kana.
Aktuell ist die schöne Bemerkung des hl. Leo in seiner Predigt auf Epiphanie: „Jeder, der in der Kirche rein und fromm lebt, wer sucht, was droben ist und nicht auf der Erde, der ist auch gleich einem himmlischen Stern. Durch den Glanz seines heiligen Lebens wird er vielen wie ein Stern den Weg zum Herrn zeigen.“
Seien wir einander wegweisende Sterne. Volksverführer haben wir genug. Sterne haben wir zu wenig, Irrlichter aber zu viele. Wir haben Sehnsucht nach leuchtenden Beispielen. Wir haben ein großes Verlangen nach Führern. Stehen denn alle Lichter unter dem Scheffel? Das Licht muss auf den Leuchter: Glaube, Hoffnung, Liebe! Wenn diese drei wieder leuchten, dann wird es wieder heller werden, in Kirche und Staat.
Was würde wohl dem geschehen, der auf einem Leuchtturm draußen die Lichter abblendete? Die gerechte Entrüstung der ganzen Welt träfe ihn. Wer aber geistige Lichter abblendet, den nennen sie einen klugen Mann. Paulus aber meint: „Mitten unter einem bösen und verkehrten Geschlechte … leuchtet wie die Sterne im Weltall!“ Wer das Licht seiner Seele zum Leuchten bringt, der ist ein Stern in seiner Heimat. Tue es, wenn es auch Opfer kostet, – es wäre die größte soziale Tat, für Tausende eine Wohltat!
„Halte dich ganz nahe an der Krippe während der Oktav der heiligen Könige. Dein Reichtum sei die Liebe des teuren Erlösers! Deine Ehre sei der vertrauliche Umgang mit ihm im Gebete! Deine Wonne sei das freudige Bewusstsein und das Gefühl, ganz sein Eigentum zu sein!“ (Hl. Franz von Sales)
Tagesheilige:
- Hl. Julian, +312, und seine hl. Gemahlin Basilissa, Märtyrer zu Antiochia. Vor dem kaiserlichen Statthalter gab er die Antwort: „Ich ehre den Kaiser als die von Gott gesetzte Obrigkeit, aber seinen Befehlen, wenn sie Gottes Gesetz widersprechen, folge ich nicht und darum werde ich auch den Göttern nicht opfern.“ Das ist der Standpunkt eines jeden wahren Christen, auch heute noch. Die staatliche Obrigkeit in Ehren; aber dieselbe soll sich auch bewusst bleiben, dass sie auf das Gewissen der Untertanen auch heilige Rücksicht nehmen muss.
- Hl. Petrus +392, Bischof v. Sebaste (Armenien), Bruder des hl. Basilius des Großen.
Nachfolge Christi, 3.B. 19.K.: „Willst du nicht leiden, so willst du auch nicht gekrönt werden!“
Deine Myrrhe: Christus der Gekreuzigte und dein Kreuz und das Opfer des guten Beispiels!