„Die Welt genießen, als genösse man sie nicht!“ 1 Kor 7, 31

Sich etwas versagen können.
Es kommt einem manchmal so vor, als ob ein großer Teil der heutigen Menschheit nichts anderes mehr kennen und erstreben wollte als Genuss und wieder Genuss. Es muss sich der Mensch aber auch etwas versagen können. Die Heiligen wussten sich gar viel zu versagen. Sie haben sich Abbruch getan an Speise und Trank und Schlaf und Vergnügen und Erholung. Sie haben von dem, was sie besaßen, gerne ausgeteilt an solche, die ärmer waren als sie. Sich manches versagen ist auch vernünftig. Allzu viele Speise schadet dem Körper. Das Vergnügen hat, wenn es im Übermaß genossen wird, schwere Krankheiten zur Folge. Vergessen wir es nicht!
Wer vom Vergnügen der Fastnachtszeit allzu sehr gelockt werden möchte, der bedenke: „Ich bin ein katholischer Christ. Ich bin ein Schüler dessen, der gekreuzigt worden ist. Ich muss mir auch etwas versagen können.“ Erfahrungsgemäß reicht nur eine übernatürlich religiöse Welt- und Lebensanschauung aus, um gewisse unentbehrliche Opfer im Dienste der Menschheit zu erzeugen, wie sie beispielsweise von Missionaren und anderen Ordensleuten im Dienste der Caritas gebracht werden. Nein, das Christentum behält heute und in alle Ewigkeit seinen Wert. Auch für die heutige Menschheit gilt, was Weber in „Dreizehnlinden“ sagt:

„Denn die Kreatur ist Gottes,
Und sie kann ihm nicht entfliehen;
Einmal, morgen oder später,
Liegst du doch vor seinen Knien.“

 Wie soll dein Vergnügen beschaffen sein? Du darfst dich erholen an Leib und Seele, damit deine Körper- und Geisteskräfte gesund bleiben. Nach diesen Grundsätzen soll dein Vergnügen beschaffen sein. Daraus folgt:

  1. Nie ein Vergnügen auf Kosten der Gesundheit oder des Gewissens.
  2. Nie ein Vergnügen auf Kosten deiner Seele oder des Seelenheils deiner Familie. Jedes Vergnügen, welches gegen diese Grundsätze angestrebt wird, schlägt um in Unzufriedenheit und Unglück.

Sich selbst bekämpfen ist der schwerste Krieg,
Sich selbst besiegen ist der schönste Sieg.
O wag den Kampf, ich wünsch‘ dir Glück dazu;
Denn er allein bringt Frieden dir und Ruh!

Tagesheilige:

  • Hl. Valentin, Priester und Märtyrer, zu Rom gest. um 268. Es ist auch in unseren Tagen oft schwer, glänzenden Verlockungen gegenüber standhaft im Glauben zu sein, und es gibt ein unblutiges Martyrium, das der liebe Gott auch hoch einschätzt. – Der heilige Valentin ist Patron gegen Epilepsie.
  • Hll. Cyrillus und Methodius, Bischöfe.
    Sie verkündeten in Böhmen und Mähren das Evangelium und werden darum mit Recht Apostel der Slawen genannt. Methodius kam weit nach Russland und predigte den Kosaken. Er wurde Erfinder und erster Bahnbrecher der slawischen Schrift, in welcher er das Evangelium verbreitete und so der slawischen Kultur die Wege ebnete. Cyrillus starb anno 869 und Methodius im Jahre 885. Wir sehen an diesen Heiligen wiederum so recht klar, was die Glaubensboten auch für die Kultur geleistet haben und was die heutige wissenschaftliche Welt ihnen alles zu verdanken hat.

Nachfolge Christi, 1.B. 6.K.:„Den wahren Frieden des Herzens findet man dadurch, dass man den Leidenschaften widersteht, nicht aber, dass man ihnen dienstbar ist.“

Sich etwas versagen!