„Sie zogen auf einem anderen Weg in ihr Land zurück.“ Mt 2, 12

Die drei Weisen und du!
Bewundere zunächst den treuen Gehorsam der Weisen. Von dem wunderbaren Stern geleitet, gehen sie direkt, trotz großer Beschwerden auf ihr Ziel zu. Handelst du auch so? Dein Stern ist die Einsprechung der Gnade, die Stimme des Gewissens, der Befehl deiner Vorgesetzten. Wie folgst du diesem Stern?
Die Weisen begeben sich zum König Herodes, halten sich aber nicht lange bei ihm auf. In den Palästen der Könige frönt man der Sinnlichkeit und der Eitelkeit, während man das Göttliche dort vergisst. Hältst du dich nirgends zu lange auf?
Gleich nach ihrer Ankunft in Bethlehem bringen die Weisen dem göttlichen Kinde ihre Geschenke dar und beten es an: sie schätzen sich glücklich, zu seinen Füßen knien zu dürfen. Welche Geschenke hast du dem Heiland dargebracht? Du weißt, dass er nur eines verlangt, dein Herz. Hast du es ihm wirklich gegeben, und nicht nur in schönen Worten und Beteuerungen? Betrachtest du es als ein größeres Glück, zu Jesu Füßen zu knien, als dich in zerstreuenden weltlichen Gesellschaften aufzuhalten?
Die Weisen kehren auf einem anderen Weg in ihr Land zurück. Ahmst du ihr Beispiel nach, wenn du im Bußgerichte Lossprechung von deinen Sünden erhalten hast? Bist du wirklich darauf bedacht, die nächste Gelegenheit zur Sünde zu meiden, jene Person, jene Lektüre, jene Gesellschaften und Vergnügungen aufzugeben, die für dich Anlass zu Beleidigungen Gottes waren?

Der bekannte Abraham a Santa Clara sagte einmal, es habe jemand den Teufel gefragt, welches sein liebstes Musikinstrument wäre, und da habe der geantwortet:

„Die alte Leier“. Wenn es immer nach der alten Leier fortgeht, gibt es gewiss keine Bekehrung. Und dann habe man den Teufel weiter gefragt, wo er die Seelen fange, und er habe erwidert: „Auf der langen Bank“. Auf der langen Bank, auf die man alles Gute recht weit hinausschiebt, will man recht allmählich sich bekehren oder lieber gar nicht.

Tagesheilige:

  • Hl. Gottfried, Graf v. Cappenberg, Prämonstratenser +1127.
  • Hl. Veronika, Nonne zu Mailand: „Hütet euch mit großer Sorgfalt vor dem Murren; denn es ist eine Sünde, die von Gott mehr bestraft wird, als die Menschen sich vorstellen!“
  • Hl. Hilarius, Bischof und Kirchenlehrer (um 315-367). Er war Bischof seiner Vaterstadt Poitiers in Frankreich. Sehr passend feiern wir heute einen besonderen Freund Jesu. Denn der Heilige von Poitiers gehört zu jenen großen Helden, die für die Gottheit Jesu unsägliches gelitten und geleistet haben. Er hatte vor allem gegen einen inneren Feind der Kirche zu kämpfen, den Arianismus. Diese Irrlehre leugnete die Gottheit Jesu, und selbst Kaiser förderten sie mächtig. Die rechtmäßigen Bischöfe, die sich der Irrlehre widersetzten, wanderten unter großen Entbehrungen in die Verbannung. Doch die Kirche siegte schließlich über die schweren Angriffe der Hölle. In den vordersten Reihen der Kämpfer stand Hilarius und auch ihm trug der Kampf große Not und selbst die Verbannung ein.

„Von den Heiligen müssen wir lernen den Satan zu überwinden!“ (Hl. Hilarius)

Nachfolge Christi, 1.B. 25.K. 39.V.: „Diejenigen machen in der Tugend die größten Fortschritte, welche das, was ihnen besonders schwierig und zuwider ist, mit Aufbietung aller Kraft zu überwinden suchen!“ – „Du musst einen neuen Menschen anziehen und einen andern aus dir machen!“ (Eph. 4, 24. und 1 Kön 10, 6.)

Auf einem anderen Weg!